BNF - Nationales Qualifizierungsprogramm

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BNF im Herzen Europas

©Universität Bern

Welches war Ihre wichtigste Erfahrung bei und mit BNF?

Meine Geschichte ist diejenige vieler junger Forschenden.

Ich bin ein Agronom spanischer Herkunft. Ich habe mein Doktorat in Pflanzengenetik in Spanien und Dänemark gemacht. Später habe ich eine dreijährige Postdoc-Stelle in der Schweiz gefunden. Ich habe mich mit dem ökologischen Anbau einer Aprikosensorte in Bezug auf die genetische Selektion befasst und versucht, neue Sorten zu entwickeln, die gegen die häufigsten Krankheiten in der Anbauregion resistent sind.

Das Leben junger Forschender in der akademischen Welt ist nicht leicht. Am Ende eines Vertrags für ein Projekt, muss man sich wieder für neue Projekte bewerben. So kann man Erfahrungen sammeln und publizieren, bis man eine permanente Stelle als Forschender oder eine Professur an einer Universität oder in einem Forschungszentrum bekommt. Am Ende meines letzten Projekts habe ich mich für neue Projekte beworben. Aber ich habe nur negative Antworten erhalten, und es gab auch andere Unsicherheiten wegen fehlender Finanzierung. Ich habe mich deshalb entschieden, aktiv zu werden und nicht einfach zu Hause abzuwarten.

Mein letzter Betreuer hat mir von BNF erzählt und damit mein Interesse geweckt. Ich hatte immer mit Obstbäumen gearbeitet und wollte mich nun mit anderen Pflanzen befassen. Vor allem mit Getreidesorten, da diese meiner Ansicht nach die Grundlage der Zivilisation bilden und sowohl für die Ernährung als auch für die Kultur und die Gesellschaft von grosser Bedeutung sind. Deshalb habe ich das BNF-Projekt als Gelegenheit gesehen, den ‚Sprung‘ zum Getreide zu wagen und in diesem Bereich zu arbeiten. Also nahm ich Kontakt zu einem Forscher auf, der sich mit dieser Art von Pflanzen beschäftigt, und schliesslich erstellten wir ein BNF-Projekt zur Untersuchung der genetischen Selektion von Weizen auf Pilzresistenz.

Ich arbeitete während mehrerer Monate und suchte gleichzeitig nach neuen interessanten Projekten, die es mir ermöglichten, meine eigene Berufskarriere zu verfolgen. Eines davon hatte seinen Standort im Ausland. Es handelte sich um ein europäisches Projekt zur Genetik von Getreiden (Mais und Hirse) und ihrer Anpassung an den klimatischen Wandel in Europa. Sechs Länder waren impliziert. Genau diese Art von Projekt suchte ich! Ein paar Tage nachdem ich mich beworben hatte, erhielt ich eine Einladung zum Gespräch, und wiederum ein paar Tage später wurde ich unter 300 Kandidierenden für die dreijährige Postdoc-Stelle in diesem europäischen Projekt ausgewählt.

So bin ich im April dieses Jahres umgezogen, um eine neue und faszinierende Erfahrung in einer neuen Stadt und in einem für mich relevanten und sehr motivierenden Projekt zu machen. BNF hat mir die Möglichkeit geboten, mich in einer neuen Disziplin, der Getreidegenetik, auszubilden, was sehr hilfreich war, um eine neue Stelle in einem grossen europäischen Projekt zu finden, mir aber auch ermöglichte, aktiv zu bleiben und mich weiterzubilden.

BNF war eine sehr zufriedenstellende und bereichernde Erfahrung für mich.

Ehemaliger BNF-Teilnehmer, Lausanne, Biologe

 

Übersetzung: Edith Anna Kunz